Vom MBA zur Selbstständigkeit: Elke Egis neuer Karriereweg nach dem Studium an der FH Burgenland
Welche beruflichen Ziele oder Herausforderungen haben Sie dazu angeregt, sich für ein MBA-Programm zu entscheiden?
Mit einem Lebensalter von 46 Jahren habe ich mir folgende ausschlaggebende Frage gestellt: Will ich weiterhin die gewohnten Bahnen gehen oder noch einmal richtig Schwung holen und neue Berufspfade entdecken? Zu diesem Zeitpunkt war ich im Human Resource Management eines Medienkonzerns tätig und zu der Erkenntnis gelangt, dass es an der Zeit war, meine Wurzeln im Marketing aufzupolieren. Schließlich spielt im Recruiting Marketing eine zunehmend wichtigere Rolle (Stichwort: Fachkräftemangel) und ich wollte wissen, wie man im „Online-Recruiting-Game“ richtig mitspielt.
Die FH Burgenland hat die entsprechenden Inhalte im flexiblen Online-Format angeboten und ist auch räumlich nahe, da ich in der Steiermark lebe. Das fand ich, ehrlich gesagt, einfach sympathisch.
Warum gerade ein Fernstudium bei der FH Burgenland?
Mir war wichtig, dass ich neben dem Studium unbedingt weiterhin arbeite. Außerdem habe ich eine Familie mit Volksschulkind zu managen und zu genießen (schmunzelt). Da schien mir ein Fernstudium die passende Wahl zu sein. Die FH Burgenland hat die entsprechenden Inhalte im flexiblen Online-Format angeboten und ist auch räumlich nahe, da ich in der Steiermark lebe. Das fand ich, ehrlich gesagt, einfach sympathisch. Die Bewertungen auf Online-Portalen waren weitgehend gut und auch der Preis war im üblichen Rahmen für eine solche akademische Weiterbildung.
Wie würden Sie Ihre Studienzeit in wenigen Sätzen beschreiben?
Das passende Wort dafür ist „erfrischend“. Ich hatte mir im Vorfeld einige Gedanken gemacht, wann und wie ich lernen wollte und welche Lernmethode unter Berücksichtigung meiner individuellen Aufnahmefähigkeit wohl von größtem Erfolg gekrönt sein würde. Ich bin ein auditiver Lerntyp. Deshalb habe ich mir alle Lerninhalte in eine Voice-Recorder-App auf das Handy drauf gesprochen. Das Resultat: 15 bis 30-minütige Lernblöcke zum Nachhören und Lernen. Diese Lernblöcke habe ich mir konzentriert in verschiedenen Situationen angehört wie beispielsweise beim Sport im Wald oder im Fitness-Center oder sogar auf der Laufstrecke an Deck eines Kreuzfahrtschiffs (lacht). Alle Module habe ich in Arbeitspakete auf Tages-Basis heruntergebrochen und dann einfach abgearbeitet. Ich empfand das, nach rund 30 Jahren im Berufsleben, als extrem erfrischend.
Das passende Wort dafür ist ‚erfrischend‘.
Wie haben Sie es geschafft, Ihre Energiereserven während Ihrer berufsbegleitenden Studienzeit wieder aufzuladen?
Ich bin sicherlich mit einer überdurchschnittlich großen Portion intrinsischer Motivation an den Start gegangen. Das liegt, glaube ich, einerseits an meinem Wesen und andererseits an der strukturierten Vorgehensweise, die mir täglich das Erfolgserlebnis eines bewältigten Arbeitspensums beschert hat. Häufig habe ich dafür bis nach Mitternacht gebraucht, aber es ist einfach motivierend, immer wieder aufs Neue genau das zu schaffen, was man sich vorgenommen hat.
Häufig habe ich dafür bis nach Mitternacht gebraucht, aber es ist einfach motivierend, immer wieder aufs Neue genau das zu schaffen, was man sich vorgenommen hat.
Mit welchen Stolpersteinen waren Sie im Studium konfrontiert und wie haben Sie diese überwunden?
Herausfordernd war, immer wieder und unter den verschiedensten Umständen, das Studium zu priorisieren. Es gibt ständig etwas, das sich vordrängen möchte und das vielleicht in dem Moment auch mehr Spaß machen würde. Immer wieder Anderes wegzuschieben und dem Studium unterzuordnen, das war am schwierigsten. Denn, das war mir wichtig: Die Familie sollte möglichst wenig leiden müssen.
Es gibt ständig etwas, das sich vordrängen möchte und das vielleicht in dem Moment auch mehr Spaß machen würde.
Was ist Ihr größter persönlicher wie fachlicher Benefit seit Ihrem Abschluss?
Es waren wirklich alle Module für mich interessant und durchaus am Punkt. Am meisten Respekt hatte ich vor „Internetrecht“ und bin schlussendlich gerade darüber besonders froh (schmunzelt). Der rechtliche Bereich ist einfach so essenziell und gleichzeitig sperrig, dass es außerordentlich hilfreich ist, hierbei über das nötige Know How zu verfügen.
Ich habe im Laufe des Studiums meinen allgemeinen Online-Marketing-Ansatz zurückgelassen, ebenso wie den Recruiting-Fokus und bin ganz in den Bereich „Suchmaschinenmarketing“ eingetaucht – abgebogen quasi (lacht). Mein Schwerpunkt ist seither SEO und ich habe mich sogar dazu entschieden, mich damit im Herbst dieses Jahres selbstständig zu machen. Die Website ist schon fertig und unter www.egility.at zu erreichen. Das Wort Egility gibt es übrigens tatsächlich: Es ist zwar kein offizieller Begriff, aber nicht nur eine Extension meines Nachnamens „Egi“. Was es damit auf sich hat, beschreibe ich auf meiner Website.
Was war Ihr Glücksmoment
Da ich mich mit SEO selbstständig machen will, aber davor noch keinen mehrjährigen beruflichen Schwerpunkt in diesem Thema hatte, fehlt mir gegenüber zukünftigen Kundinnen und Kunden eine beeindruckende Referenzliste. Darum war es mein Ziel, das Studium zumindest mit möglichst guten Noten abzuschließen, um unter anderem damit meine Qualifikation unter Beweis stellen zu können. Der Glücksmoment war, als im Zuge der Abschlussprüfung nach einer Beratungspause der Prüfer*innen klar war, dass ich das gesamte Studium mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen habe.