Als Sprenglehrer arbeitete ich mit höchster Präzision und realistischen Risikoanalysen.
Sie waren lange Zeit als Unteroffizier beim österreichischen Bundesheer tätig. Welche Erfahrungen aus dieser Zeit prägen Ihre Arbeit noch heute?
Meine Zeit beim Bundesheer prägte mich stark in Disziplin, Struktur, Belastbarkeit und Risikomanagement. Als Sprenglehrer arbeitete ich mit höchster Präzision und realistischen Risikoanalysen. In Katastropheneinsätzen führte ich Teams von bis zu 50 Personen und koordinierte Einsätze mit zivilen Stellen. Ob Lawinen, Hochwasser, Schneedruck oder Windbruch – es ging oft um gefährliche Situationen, die schnelles und wohlüberlegtes Handeln erforderten. Unaufgeregt bei sich ständig verändernden Lagen mussten Entscheidungen getroffen werden. In Unternehmen spricht man heutzutage in diesem Zusammenhang von Resilienz und Agilität.
Später bei der Militärflughafenfeuerwehr wurde Zeit zur entscheidenden Variable: Innerhalb von 90 Sekunden musste jeder Punkt des Flughafens erreicht werden – egal, wo man sich gerade befand. Die Alarmsirene bedeutete jedes Mal maximale Anspannung, da man nie wusste, ob es sich um einen echten Notfall oder eine Übung handelte. Die permanente Einsatzbereitschaft lehrte mich, unter extremem Zeitdruck klare Entscheidungen zu treffen. Diese Fähigkeiten begleiten mich bis heute im Berufsleben.
Die Alarmsirene bedeutete jedes Mal maximale Anspannung, da man nie wusste, ob es sich um einen echten Notfall oder eine Übung handelte.